Seit 2004 beenden die Abiturient/innen des Ev. Schulzentrums Leipzig ihre Schulzeit mit Freiwilligeneinsätzen im Rahmen des Projekts „Aktion Schöpfung bewahren - Verantwortung übernehmen - Gesellschaft gestalten“, die im Zeitraum nach den letzten Prüfungen und vor der Abiturergebnismitteilung stattfinden. Die Grundidee ist, dass die Abiturient/innen durch die Arbeitseinsätze in verschiedenen Projektgruppen kirchlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen etwas Gutes zurückgeben. Damit soll soziale Bildung, der sich das Ev. Schulzentrum mit seinem christlichen Kernprofil besonders verpflichtet fühlt, am Ende der Schulzeit noch einmal in aktives Engagement überführt werden. Die Arbeitseinsätze finden auf vielfältige Weise statt, z.B. in Mahn- und Gedenkstätten, Jugendbildungsstätten, in ökologischen Projekten etc.. Zumeist arbeiten die Abiturient:innen in 5er-10er-Gruppen und verrichten oft Außen- und Instandhaltungsarbeiten, künstlerisch-kreative oder archivarische Arbeit. Bis vor 4 Jahren hieß der Freiwilligeneinsatz “Aktion Sühnezeichen”, wie die gleichnamige Organisation “Aktion Sühnezeichen Friedensdienste”, die im Geist der Bekennenden Kirche in Anerkennung der Schuld für die nationalsozialistischen Verbrechen in den 50er Jahren gegründet wurde.
Da unsere Abiturient/innen aber vor allem in den letzten Jahren nicht nur in Mahn- und Gedenkstätten ihre Einsätze absolvierten, wurde dieser Entwicklung durch einen erweiterten Namen Rechnung getragen.
Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Zwangspause konnte „Aktion Schöpfung bewahren - Verantwortung übernehmen - Gesellschaft gestalten“ im letzten Jahr endlich wieder stattfinden. In diesem Jahr absolvierten 86 Schüler/innen des diesjährigen Abiturjahrgangs in 10 verschiedenen Projektgruppen ihre „Aktion Schöpfung“-Einsätze. Drei Gruppen blieben in Leipzig. So halfen Schüler/innen in Gemeinschaftsgärten und bei der Mahd in den Streuobstwiesen des BUNDes Leipzig, beteiligten sich an einem Kriegsgräberfürsorge-Projekt auf dem Südfriedhof Leipzig und unterstützten die Thomaskirchengemeinde beim Bachfest. Eine Projektgruppe half tatkräftig dem Netzwerk für demokratische Kultur Wurzen. Weitere Projektgruppen arbeiteten in den Gedenkstätten Ehrenhain-Zeithain und Langenstein-Zwieberge, sowie in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und erfuhren neben ihrer Arbeit auch viel über die historischen Hintergründe dieser Orte. Drei Projektgruppen unterstützten Freizeit- und Bildungseinrichtungen der Evangelischen und Katholischen Kirche in Schönburg, Naumburg-Roßbach und auf der Burg Bodenstein. Unsere Schule bekam für alle Gruppen positive bis begeisterte Rückmeldungen von den Verantwortlichen vor Ort.
Viele Abiturient/innen meldeten wiederum zurück, dass „Aktion Schöpfung“ für sie sehr wichtig war, weil es eine Gelegenheit war, zum Abschluss der Schulzeit noch einmal gemeinsam auf Fahrt zu gehen, bevor sich ihre Wege trennten. Lesen Sie dazu auch den Beitrag des Abiturienten Carl Schwabe.
Wir danken den Verantwortlichen und Unterstützer/innen in den Einsatzorten sehr herzlich für die Betreuung der Abiturient/innen. Vielmals sei auch der Evangelischen Schulstiftung für die finanzielle Unterstützung von „Aktion Schöpfung“ 2023 gedankt.
Autorin: Amélie Meyer, Ev. Schulzentrum Leipzig
