Evangelische Schulen bilden die größte Gruppe der freien Schulen im Freistaat Sachsen. Ihre Innovationskraft wirkt tief in das sächsische Bildungswesen hinein. Sie sind mehr als eine Alternative zu staatlichen Schulen, sie sind zum Teil sogar Vorreiter.

In manchen Punkten sind die Schulen in kirchlicher Trägerschaft den staatlichen Schulen sogar einen Schritt voraus. Ich denke da zum Beispiel an die Inklusion, die an evangelischen Schulen von Anfang an zum Selbstverständnis gehört. Da können wir voneinander lernen.

Christian Piwarz, Sächsischer Kultusminister 

Was leisten wir

Inklusion

Inklusion und damit die Teilhabe aller an schulischer Bildung ist ein Grundanliegen evangelischer Schulen. Zu den multiprofessionellen Teams an den Schulen gehören u.a. Inklusionsbeauftragte, Inklusionsassistent*innen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen, die durch die Schulstiftung in unterschiedlichen Formaten fortgebildet werden und sich zu Themen der inklusiven Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung vernetzen und gegenseitig unterstützen.

Individuelle Bildung

Das Hauptmerkmal evangelischer Bildung liegt darin, jeden Menschen als ein von Gott geliebtes Geschöpf zu betrachten. Dementsprechend geht es nie darum, den Menschen anpassungsfähig zu machen, sondern die Lerninhalte und -methoden an den Eigenschaften des Kindes auszurichten.

Vorreiterrolle

Als größte Gruppe der freien Schulen können evangelische Schulen zum einen flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und zum anderen erproben, inwieweit sich mögliche Lösungsansätze in der Praxis als sinnvoll erweisen. Gerade im Bereich der Digitalisierung kommt dies dem Freistaat zugute, wenn sich technische Neuerungen bereits bewährt haben. Das kann der Landespolitik als Vorbild dienen oder dem Landtag bei der Meinungsbildung helfen.

Wer hindert uns daran, Neues auszuprobieren, das später auch staatlichen Schulen als Vorbild dienen kann? Evangelische Schulen bereichern das Schulsystem und sind substanziell für die gesamte Bildungslandschaft.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD)

Unsere Forderungen an die Politik

Trotz der in der sächsischen Verfassung verankerten Gleichrangigkeit von freien und staatlichen Schulen gibt es nach wie vor Ungleichbehandlungen.

Wir fordern daher...

  • Die Abschaffung des so genannten Kürzungsfaktors beim Personalkostenanteil bei den Zuschüssen für freie Schulen: Denn bisher erhalten freie Träger nur 90 Prozent der Lehrpersonalkosten, die staatlichen Schulen zustehen.
  • Die Möglichkeit für verbeamtete Lehrkräfte, sich für den Einsatz an freien Schulen beurlauben zu lassen - ohne dauerhaft auf ihren Beamtenstatus verzichten zu müssen.
  • Bei den Sachkostenzuschüssen die Berücksichtigung aller relevanten Aufwendungen für einen ordnungsgemäßen Schulbetrieb: Bislang werden Instandhaltungs- und Sanierungskosten für Gebäude und Außengelände nicht vollständig einbezogen.
  • Eine gerechte Beteiligung der Schulen in freier Trägerschaft an allen staatlichen Förderprogrammen.

Was bewirken evangelische Sachsen

  • Zu Beginn der krisenbedingten Schulschließungen schaffte die Schulstiftung für alle evangelischen Schulen die Webkonferenzplattform „BigBlueButton“ an.
    Damit war es möglich, digitalen Unterricht per Video abzuhalten. Der Einsatz war ein voller Erfolg. Die letzten Störungen konnten sukzessive vollständig behoben
    werden. Inzwischen hat der Freistaat Sachsen die gleiche Anwendung in den Probebetrieb genommen. Dies ist ein Beispiel dafür, wie die Landespolitik von Innovationen
    aus evangelischen Bildungseinrichtungen profitieren kann.
  • Viele der evangelischen Schulen sind im ländlichen Bereich zu finden.
  • Kultusminister Christian Piwarz betont beispielsweise: „Christliche Schulen füllen Angebotslücken und realisieren so kurze Schulwege.“
  • In vielen kleinen Gemeinden sind evangelische Schulen ein belebendes Element in der Kommune, weshalb Lokalpolitiker sie oft zu schätzen wissen.