Der Orientierungsrahmen evangelischer Schulen gibt das Handlungsfeld für die Projekt- und Programmarbeit der Schulstiftung vor. Unsere wichtigsten Arbeitsfelder sind derzeit die Themen Digitalisierung, Inklusion, Demokratie und diakonisches Lernen.

Digitalisierung

Digitalisierung und Medienbildung gelten in Politik und Gesellschaft als aktuelle Herausforderungen für Schule. Die Wege, die Schulen dabei gehen, sind sehr unterschiedlich. Die Schulstiftung unterstützt evangelische Schulen in Sachsen dabei, die Chancen digitaler Bildung für die Erweiterung inklusiver Ansätze, für das Einüben von Demokratie und für diakonische Lern- und Arbeitsformen zu nutzen. In Veranstaltungen und Fortbildungen ermutigen wir dazu, den Paradigmenwechsel in unserer Kommunikationskultur anzunehmen und im Sinne des Orientierungsrahmens für evangelischer Bildung zu nutzen. Hauptfach: Mensch - das gilt auch und gerade für die Frage, welche digitale Ausstattung in der Schule unter welchen Rahmenbedingungen sinnvoll sein könnte. Während die eingesetzten Werkzeuge variabel sind, geht es vor allem darum, wertschätzende Beziehungs-, Kooperations- und Kommunikationsformen zu entwickeln, die in der veränderten digitalen Gesellschaft tragfähig sind. Darüber hinaus schafft die Digitalität die Voraussetzungen dafür, dass die evangelischen Schulen in Sachsen in ihrer Vielfalt noch enger zusammenwachsen.

Inklusion

Inklusion insgesamt ist verbunden mit demokratischer Teilhabe an der Gesellschaft und damit auch an der schulischen Bildung, die uns als Stiftung und den evangelischen Schulen besonders am Herzen liegt. Bei der Umsetzung inklusiver Werte geht es nicht um einen Teilbereich oder nur um bestimmte Kinder und Jugendliche, sondern darum, Schule so zu gestalten, dass sie ein Lebens- und Lernort für alle an Schule Beteiligten ist und wird.  Dabei verstehen wir Inklusion nicht als Zustand, sondern als einen kontinuierlichen Prozess. Ziel ist der Auf- bzw. Ausbau partizipativer Strukturen und die Umsetzung inklusiver Werte (z.B. Respekt vor Vielfalt, Gewaltfreiheit, Empathie, Vertrauen, Nachhaltigkeit, Fehlerkultur) in multiprofessionellen Teams an Schulen.  Um diese Anliegen an den einzelnen Schulen zu stärken, unterstützt die Schulstiftung mit ihren Programmen, Fortbildungsangeboten und Netzwerkarbeit. Konkrete Ausprägungen sind der Einsatz von Inklusionsassistent*innen, das Netzwerk „Schule.evangelisch.inklusiv“, das ökumenische Netzwerk Inklusion, die Schulsozialarbeit, die Beratungssysteme und die Seelsorge an evangelischen Schulen.

Demokratie lernen und leben

Wie im Orientierungsrahmen evangelischer Schulen festgehalten, gehören demokratische Werte zu den Kennzeichen einer guten Schule im evangelischen Glauben. Im Kontext von Digitalisierung und diakonischem Lernen können inklusive Lernräume gestaltet werden. Die Schulstiftung unterstützt dabei, Beteiligungsstrukturen zu etablieren, zu stärken und vor allem mit Leben zu füllen. Teilhabe für Kinder und Jugendliche ist dann möglich, wenn die Erwachsenen, die mit ihnen arbeiten, selbst entsprechende Mitspracherechte und Partizipation in schulischen Abläufen erfahren und diese an möglichen Stellen auch an die Schüler*innen weitergeben. Schließlich muss Mündigkeit auch gelebt und geübt werden.

Unsere Überzeugung ist dabei: Politische Bildung braucht religiöse Bildung. Partizipation ist in jedem Alter möglich. In Projekten, Netzwerktreffen und Fortbildungen ermutigen wir alle an Schule Beteiligten, sich Wissen anzueignen und dieses in ihren jeweiligen Institutionen in unterschiedlichen Kontexten selbstwirksam einzusetzen. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass der Transfer in den Schulalltag gut gelingt, Barrieren angesprochen und gemeinsam für deren Beseitigung oder Überwindung gesorgt wird.

Diakonisches Lernen

Gelebte Diakonie zeigt sich an evangelischen Schulen insbesondere in den alltäglichen Unterrichtsformen. Kooperative Unterrichtsformen, in denen die individuelle Expertise des Einzelnen in den Lernprozess der Gruppe eingebracht wird, gehören an vielen Schulen zum Alltag. In einigen evangelischen Schulen gibt es ein eigenständiges Schulfach „Diakonisches Lernen“ - hier geht es um den Dienst am Nächsten, um Einfühlungsvermögen und Empathie für körperlich und sozial Benachteiligte und um soziale Berufsbilder.

Darüber hinaus hat eine Arbeitsgruppe aus Lehrer*innen evangelischer Schulen gemeinsam mit dem Theologisch-Pädagogischen Institut (TPI) einen Rahmenlehrplan „Diakonisches Lernen“ erarbeitet, der über den Dienst innerhalb der Schule hinaus außerschulische Partner und Lernorte einbezieht und so unseren Schulen auch in diakonischen Einrichtungen in ganz Sachsen ein Gesicht gibt. Perspektivisch soll das Curriculum so erweitert werden, dass es wesentliche Inhalte des Faches Wirtschaft-Technik-Haushalt mit diakonischem Schwerpunkt aufgreift und dabei den Gedanken der Nachhaltigkeit und der demokratischen Bildung stärker betont.